Nach drei von Hochs geprägten Jahren läuft es derzeit überhaupt nicht beim VfL Bochum. Der Revierklub steckt nach fünf Pleiten zum Start in der Krise und erlebt auch abseits des Rasens unruhige Zeiten. Für Kapitän Anthony Losilla nichts neues: In über acht Jahren an der Castroper Straße hat der 36 Jahre alte Routinier schon viele schwierige Phase miterlebt. Vor dem mit Spannung erwarteten Derby beim FC Schalke 04 am Samstag (18.30 Uhr) spricht er über die aktuelle Situation und erklärt, wie sich der VfL die Negativserie durchschlagen will.
Jeder erwartet, dass wir am Saisonende runtergehen. Wir müssen beweisen, dass wir stark genug sind, die Liga zu halten. Noch haben wir ausreichend Zeit, daher mache ich mir keine Sorgen.
Anthony Losilla
Anthony Losilla, der VfL ist mit fünf Niederlagen gestartet. Wie verarbeiten Sie persönlich diese Situation?
Das ist keine gute Bilanz. Ich versuche trotzdem positiv zu bleiben und den Fokus auf die nächsten Spiele zu legen. In meiner Rolle als Kapitän gebe ich nicht einfach auf, sondern zeige den Jungs, dass wir trotz des Fehlstarts natürlich immer noch eine Chance haben und uns mit guten Ergebnissen wieder zurückmelden können. Wir müssen positiv denken um die Situation zu verbessern.
Inwiefern unterscheidet sich die aktuelle Lage zu früheren Krisen?
Ich habe in Bochum schon mehrere schwierige Phasen in der 2. Liga erlebt. Auch jetzt wussten wir vor der Saison, dass uns ein hartes Jahr bevorsteht - auch wenn die fünf Niederlagen zum Start natürlich nicht eingeplant waren. Wir müssen weiterkämpfen, denn eigentlich haben wir nichts zu verlieren. Jeder erwartet, dass wir am Saisonende runtergehen. Wir müssen beweisen, dass wir stark genug sind, die Liga zu halten. Noch haben wir ausreichend Zeit, daher mache ich mir keine Sorgen.
Aktuell gibt es viele Nebengeräusche beim VfL. Kann die Mannschaft das im Derby gegen Schalke ausblenden?
Es ist oft so im Fußball: Wenn es nicht gut läuft, wird viel diskutiert, es kommen viele Themen auf den Tisch. Das gehört dazu. Die Journalisten versuchen mit jeder Kleinigkeit Unruhe zu bringen. Aber innerhalb der Mannschaft fokussieren wir uns auf die Dinge, die wir beeinflussen können: nämlich auf das, was auf dem Platz passiert. Um alles weitere müssen sich die Verantwortlichen kümmern.
Ist überhaupt genug Selbstvertrauen für einen mutigen Auftritt auf Schalke vorhanden?
Wenn man noch keinen Punkt hat, ist natürlich Anspannung drin, man verliert automatisch an Selbstvertrauen. In den letzten Spielen haben wir aber gezeigt, dass wir mit guten Mannschaften mithalten können. Die Einstellung muss stimmen - und wenn das der Fall ist, können wir auf Schalke eine gute Leistung zeigen und drei Punkte holen.
Es würde ja ein Erfolgserlebnis gegen Schalke reichen, um mit S04 gleichzuziehen.
Das stimmt, mit einem Sieg am Wochenende sind wir wieder voll dabei. Auch andere Mannschaften stecken derzeit in Schwierigkeiten. Wir werden alles dafür geben, drei Punkte gegen einen direkten Konkurrent zu holen. Die Fans glauben an uns und dafür wollen wir ihnen etwas zurückgeben. Zusammen können wir das schaffen. mit gp